Dirk Raufeisen (* 1966 in Hanau) ist ein deutscher Pianist, Sänger, Dirigent und Musikproduzent. Er arbeitet mit vielen weltbekannten Jazzgrößen zusammen und produziert zahlreiche Tonträger in seinem eigenen Tonstudio. Er hat an mehr als 40 Alben mitgewirkt und ist in vielen Ländern Europas aufgetreten.
Dirk Raufeisen wird am 10. Dezember 1966 in Hanau am Main geboren. Durch seinen Vater Lothar, der in dieser Zeit nebenberuflich in diversen Bands als Gitarrist und Sänger mitwirkt, kommt er bereits im frühen Kindesalter mit Musik in Berührung. Dirk erfreut sich an den musikalischen Darbietungen des Vaters und beschließt schon im Alter von sechs Jahren, Musiker zu werden. Auf der Gitarre des Vaters spielt er die ersten Melodien und Akkorde. (Foto: Lothar Raufeisen in den 1960ern)
Die Liebe zur Musik wird von den Eltern unterstützt und gefördert. Die Familie kauft das erste Klavier, und Dirk erhält mit acht Jahren den ersten klassischen Klavierunterricht. Gleichzeitig entwickelt er eine Vorliebe für die Tonaufnahmetechnik. Mit einfachen Kassettenrekordern fertigt er bereits 1979 erste Aufnahmen an. Im Jahr 1980 richtet sich Dirk im Keller des Wohnhauses in Büdingen/Vonhausen ein Musikzimmer ein. Eine Zweikanal-Tonbandmaschine dient als Aufnahmemedium. (Foto: Dirk und Schwester Kerstin in den frühen 1970ern)
Neben dem Klavier und der Gitarre erlernt Dirk noch Schlagzeug, Tenorhorn, Bassgitarre sowie Kontrabass. Nach der Anschaffung einer 4-Kanal-Tonbandmaschine im Jahr 1982 kann Dirk nun mehrere Instrumente nacheinander einspielen und anschliessend zusammenmischen. In dieser Zeit spielt er auch in der ersten Jazzband des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums Büdingen die ersten New Orleans Jazzstücke. Dirk ist von dem Musikstil vom ersten Moment an begeistert und kopiert die Soli der alten Meister originalgetreu. Er erregt damit erste Aufmerksamkeit von Fachleuten. (Foto: Dirk im Musikkeller Büdingen/Vonhausen im Jahr 1982)
Ab 1985 spielt Dirk, nach Abschluss seines Abiturs, in der Rock-Pop-Coverband „Headline“. Hits aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren stehen auf dem Programm. Dort vertieft er seine Tätigkeit als Keyboarder und spielt vorwiegend auf elektronischen Synthesizern. Auch wird die 4-Kanal-Maschine durch ein 8-Kanal-Gerät ersetzt.
Durch eine Radiosendung entdeckt Dirk 1987 den Weltklasse-Pianisten Oscar Peterson. Er ist so begeistert, dass er sich nach und nach CDs kauft, um das Spiel von Peterson genauer zu studieren.
1988 nimmt Dirk als Gast am «2. International Festival at Sea» teil. Dort werden die engagierten Jazzgrößen, als auch die Fachpresse auf ihn aufmerksam. In Jamsessions spielt er bereits mit weltbekannten Stars. In den Folgejahren wird er vom Festival engagiert und trifft dort auf Musiker wie z. B. Harry Sweets Edison, Clark Terry, Red Holloway, Jimmy Woode, Charly Antolini u. v. a.
Im selben Jahr beginnt Dirk sein Elektrotechnik-Studium an der FH Gießen-Friedberg, das er 1992 mit seinem Diplom abschließt.
1991 erhält Dirk den ersten Preis am Piano beim hessischen Landeswettbewerb Jugend jazzt.
Am 30. Mai 1992 eröffnet das Diratonstudio in Büdingen/Vonhausen seine Pforten. Neue Technik und eine 16-Spur-Multitrack-Bandmaschine ergeben neue Aufnahmemöglichkeiten. Von nun an hat Dirk viele bekannte Musikgrößen in seinem Studio, produziert und fördert aber auch junge Nachwuchskünstler.
Dirk spielt jetzt in vielen Formationen und ist mit diesen ständig unterwegs. Es entstehen zahlreiche Tonträger, Radio- und TV-Performances. Vater Lothar wird zu seinem Manager und handelt sämtliche Verträge aus.
1997 und 1998 wird Dirk von der Sängerin Lillian Boutté als Pianist des Gospelworkshops in Lenk engagiert. Innerhalb von fünf Tagen wird ein komplettes Konzertprogramm einstudiert, welches am letzten Tag präsentiert wird. Es nehmen ca. 60 Chorsingende teil. Dirk ist von dem Konzept so begeistert, dass er ab 1999 Gospelworkshops in eigener Regie durchführt. Martha Cambridge und Tommie Harris bilden hierbei mit Dirk zusammen das Leitungsteam.
Dirk Raufeisen wird 2002 mit dem Kulturpreis des Wetteraukreises ausgezeichnet.
Aus der Liebe zur Chormusik, insbesondere im Bereich Gospel, erfolgt die Mitwirkung als Dirigent bei den Chören «Soulfood» (2001, Bad Vilbel) und Gospelchor Liebefeld (Bern, 2005), die Dirk parallel betreut. 2011 gründet er zusammen mit seinem Manager Walter Däppen die «Dirk Raufeisen Singers». Er verlegt 2013 seinen Wohnsitz nach Bern. Von 2016 an betreibt er das Hotel «Belle Epoque» in der Berner Altstadt. Unter seiner Leitung ist das Hotel ein wichtiger Bestandteil des Kulturlebens von Bern,